Mit fünf markanten Paukenschlägen, trillernden Flöten,
Oboen, Trompetenfanfaren und einem jauchzenden
Chor überrascht Bach als Leipziger Thomaskantor
seine Zuhörerschaft am ersten Weihnachtstag des Jah-
res 1734: Es erklingen die ersten Takte eines Kan-
tatenzyklus für die Gottesdienste während der Weih-
nachts- und Neujahrstage 1734/35. Die jubelnden Mo-
tive des Werkes erinnerten die damaligen Gottesdienst-
besucher vielleicht an die zugrundliegende Huldigungs-
kantate für die sächsische Kurfürstin und polnische Kö-
nigin Maria Josepha – aber diesmal hatte der Kompo-
nist mit seiner großartigen Musik einen anderen König
im Blick: „Nun wird der Held aus Davids Stamm zum
Trost, zum Heil der Erden einmal geboren werden.“
Auch im Jahr 2025 ist ein festlich in die Weihnachtszeit
einstimmender Spannungsbogen von der Geburt
Christi (1. Weihnachtsfeiertag) über den Tag der Na-
mensgebung Jesu (Neujahr) bis hin zum Erscheinen
der drei Weisen aus dem Morgenland (Epiphanias) zu
erleben. Überschwängliche Freude und spannende
Dramatik prägen die Kantaten I und IV bis VI. Das Kom-
men Christi in die Welt und die Verfolgung durch Hero-
des liegen nah beieinander. Und doch - der Stern zu
Bethlehem weist uns allen den Weg zum Kind in der
Krippe, er steht symbolisch für den Heiland als Licht der
Welt: „Nun wird der Stern aus Jakob scheinen, Sein
Strahl bricht schon hervor. Auf, Zion, und verlasse nun
das Weinen, Dein Wohl steigt hoch empor!“